Feuerwehrhaus Ingelheim am Rhein

Realisierungswettbewerb 2. Preis 11/2015
​Auslober: Stadt Ingelheim am Rhein
BGF: 7.051 qm

Funktion und Baukörper
Ausgehend von der an der Straße „Am Großmarkt“ vorgesehenen Alarmausfahrt werden die Funktionsbereiche mit den jeweils erforderlichen Außenräumen sinnvoll auf dem Grundstück angeordnet und dieses dabei optimal ausgenutzt. In der Gesamtheit sollen die einzelnen Gebäudeteile aber auch einen prägnanten Gesamtbaukörper erzeugen.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit und Flexibilität sollen alle Fahrzeuge in EINER Halle (mit integriertem Lager) untergebracht werden. Diese erstreckt sich entlang der Ostseite des Grundstücks. Davor liegt der Alarmhof mit den erforderlichen Aufstell- und Bewegungsflächen. Im südlichen Teil des U-förmigen Baukörpers befinden sich die Leitstelle sowie die Umkleiden. Davor liegen die Parkplätze. Also in unmittelbarere Nähe zur Einfahrt, was sehr kurze Wege für die Einsatzkräfte zur Folge hat. Die Werkstätten sind im hinteren (westlichen) Teil des Gebäudes untergebracht. Hier befindet sich auch die Andienung.

In der Mitte des Gebäudes entsteht ein geschützter, gut nutzbarer Werkhof. Der Übungshof im nordwestlichen Grundstücksteil orientiert sich zu dem Schlauchturm hin, der als Hochpunkt den plastischen Baukörper weithin sichtbar markiert. Schulung, Verwaltung, Ruheräume etc. sind in den Obergeschossen des südlichen Gebäudeteils untergebracht. Kompakt, aber dennoch räumlich attraktiv. Insbesondere auch der überhöhte Schulungsraum mit Blick zur Alarmausfahrt verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Generell sind die Grundrisse geprägt von Wirtschaftlichkeit und Übersichtlichkeit.


Klinker und Kastenfenster
Großformatige, präzise gesetzte Öffnungen gliedern den plastischen Baukörper. Die Fenster der Büros und Schulungsräume werden dabei zu einem zweigeschossigen Fassadenelement (Kastenfenster) zusammengefasst. Die vorgesetzte, hinterlüftete Lamellenfassade verbessert dabei den Schall- und Wärmeschutz erheblich. Die Lamellen lassen sich im Sommer aber auch öffnen und ermöglichen so beispielsweise auch, das Gebäude im Sommer über Nacht auszukühlen (freie Nachtlüftung). Die Zweigeschossigkeit sorgt dabei für die notwendige Thermik.
Die Verwendung des Materials Klinker für die Fassaden stellt eine hochwertige, dauerhafte und extrem wartungsarme Konstruktion dar. Die hellgrau-beige Farbe stellt dabei Bezüge zu dem ortstypischen (und stadtbildprägenden) Naturstein her. Im Erdgeschoss werden die Steine auf Lücke gemauert. Das perforierte Mauerwerk betont so die Sockelzone und überdeckt geschickt Fenster und Lüftungsöffnungen zu den Neben- und Technikräumen.

Energie
Grundprinzip ist, dass das Gebäude in seiner energetischen und klimatischen Funktion der Umgebung und Nutzung angepasst wird, Architektur und Haustechnik also bereits im Entwurf auf die klimatisch-energetischen und nutzungsspezifischen Anforderungen reagieren. Dazu tragen sinnvolle passive und aktive Maßnahmen und eine optimierte Nutzung der natürlichen Ressourcen wie beispielsweise der sommerlichen natürlichen Nachtauskühlung bei. Reduktion der Haustechnik auf das minimal notwendige Maß, um den Raumkomfort und die energetischen Ziele einzuhalten.


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