Realisierungswettbewerb 2009, 2. Preis
Auslober: Stadt Pegnitz
BGF: 1.420 qm
Das Fenster zum Park
Der grundlegende Aspekt für den Entwurf der Sport- und Kulturhalle in Pegnitz ist die attraktive Lage am landschaftlich reizvollen Wiesweiherpark. Das Gebäude soll den größtmöglichen und attraktivsten Bezug zum Park herstellen. Zu diesem Zweck wird das Niveau der eigentlichen Halle ins erste Obergeschoss („Beletage“) angehoben und somit die Möglichkeit eröffnet von oben einen großzügigen und spannenden Ausblick über den ganzen Wiesweiherpark anzubieten.
Der Aufgang zum Gebäude wird inszeniert als großzügige Freitreppe und dient als bespielbare Plastik und Sitzgelegenheit für die Schüler, die morgens zum Schulsport gehen oder mittags auf ihren Bus warten sowie als große Freitreppe für Veranstaltungen am Abend („Stadtloggia“). Im Erdgeschoss finden die Stellplätze ihren Platz. Somit verschwinden diese mit wirtschaftlich vetretbarem Aufwand aus dem Blickfeld und der Wiesweiherpark kann um den Bereich südlich der Halle erweitert werden und die Stellplätze liegen zudem funktional richtig in unmittelbarer Nähe zu Bushaltestelle und Kindergarten. Darüber hinaus kann der zweigeschossige Baukörper aber auch städtebaulich wirksam werden und formuliert als Raumkante gemeinsam mit dem ehem. Feuerwehrgerätehaus und dem Kindergarten einen kleinen städtischen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität aus. Der neue Judo-Club (2.BA) wird am derzeitigen Standort belassen, fügt sich in die vorhandene Bebauung ein und belässt so der Sport- und Kulturhalle ihre städtbauliche Dominanz.
Flexibilität
Im Inneren entsteht eine attraktive und vielfältig nutzbare Sport- und Veranstaltungshalle. Die Bereiche für die Hausaufgabenbetreuung können zu einem Kleinen Saal für Familenfeste oder ähnliche Anlässe zusammengeschaltet werden. Durch die Lage des großzügigen Niveaus können die einzelnen Bereich gemeinsam oder getrennt voneinander genutzt werden. Atmosphärisch wird die Halle durch die Verwendung des Baustoffs Holz sowohl der Nutzung als Sportstätte als auch als Veranstaltungshalle gerecht.
Holzbau
Das Übereinanderstapeln der Nutzungen (Parken im EG, Halle im OG) findet seine logische Fortsetzung in der Tragkonstruktion des Gebäudes: massiv mit Stahlbeton im EG, leicht als Holz-Konstruktion im Obergeschoss. Die Stützen-Träger-Konstruktion der Halle lässt eine schnelle und kostengünstige Erstellung des Gebäudes erwarten und erlaubt die beachtliche Auskragung für das Vordach der Freitreppe. Ein Schleier aus Holzlamellen fasst die beiden Bereiche zusammen und gewährleistet die unterschiedlichen Anforderungen, die die Nutzungen an die Fassade stellen: Durchlüftung im Parkgeschoss, Absturzsicherung im Bereich der Stadtloggia, geschlossene und halboffene Fassadenflächen im Obergeschoss.
Energie
Das Energiekonzept zielt konsequent auf die Nutzung regenerativer Energien ab. Die Wärme wird aus dem Erdreich gewonnen und im Niedertemperatursystem über eine Schwingbodenheizung in der Fläche verteilt. Die Lüftung erfolgt im Sommer natürlich, lediglich im Winter über eine Lüftung mit effektiver Wärmerückgewinnung. Im Sommer besteht die Möglichkeit der freien Nachtlüftung über das Oberlichband, Nachströmöffnungen in der Fassade gewährleisten eine ausreichende Zirkulation. Das große Flachdach ermöglicht darüber hinaus grundsätzlich jede Nutzung von Solarenergie.
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