Realisierungswettbewerb, Engere Wahl 05/2021
Auslober: Sparkasse Rhein Neckar Nord
BGF: 13.812 qm
S-FORUM
Die Anforderungen an den Neubau des Geschäftshauses sind vielschichtig. Zum einen muss das Gebäude der städtebaulich exponierten Ecksituation gerecht werden, zum anderen die Funktionalität eines flexibel nutzbaren Bürogebäudes auf wirtschaftliche Art und Weise umsetzen. Darüber hinaus soll das Gebäude aber auch das Selbstverständnis der Sparkasse nach aussen hin abbilden und den Mietern eine attraktive Adresse in zentraler Lage am Paradeplatz bieten.
Städtebaulich werden die Trauflinien der Nachbargebäude aufgenommen, um den Neubau herumgeführt und der städtische Block somit vollständig geschlossen. Der Gebäudeteil zum Paradeplatz hin übernimmt dabei die Tiefe des benachbarten C&A-Gebäudes, um ausreichend Volumen für das mehrgeschossige Atrium im Innern zu schaffen. Das Atrium erstreckt sich über die gesamte Höhe des Gebäudes und ist das atmosphärische und funktionale Herzstück des Gebäudes. In Verbindung mit dem Innenhof gewährleistet es auch die Versorgung des Blockinnern mit Tageslicht und ist darüber hinaus integraler Bestandteil des Energiekonzepts (freie Nachtlüftung).
Das Grundstück wird optimal genutzt. Ein zurückversetztes Staffelgeschoss nimmt darüber hinaus noch den Konferenzbereich, Räume für die Lüftungstechnik sowie eine Mieteinheit auf.
Zum Paradeplatz hin öffnet sich die Filiale der Sparkasse nahezu über die vollständige Breite des Gebäudes, zusammen mit dem S-Café, das seinen Platz auf der Gebäudeecke findet. In Verbindung mit der Gliederung der Fassade wird ein geschickter Übergang zur Seitenstraße D1 hergestellt, wo sich der Eingang zu den Mieteinheiten befindet, der auch als Nebeneingang für die Sparkasse dient (Zugang zur Filiale am Tag und zur Eventfläche am Abend).
Über ein großzügiges und räumlich attraktives gemeinsames Foyer werden alle Nutzungseinheiten auf übersichtliche Art und Weise erschlossen und so eine eindeutige Adresse für alle Nutzer ausformuliert. Wechselnde Ein- und Ausblicke in Atrium und Innenhof prägen die offene, fast gemeinschaftliche Atmosphäre im Haus.
Die Mieteinheiten selbst sind in Nutzungseinheiten ≤400m2 gegliedert und die Rettungswege sowie die Ausstattung mit Nebenräumen entsprechend ausgelegt. Die Einheiten lassen sich aber flexibel zu größeren Einheiten zusammenschalten. Über die zusätzliche Anordnung von notwendigen Fluren können die Einheiten aber auch flexibel in mehrere kleine Mieteinheiten aufgeteilt werden.
Sparkasse
Die Filiale der Sparkasse ist als offene und großzügige Kommunikationsfläche mit der Eventzone als integralem Bestandteil konzipiert. Die Filiale öffnet sich nicht nur großzügig zum Paradeplatz, sondern auch zu dem Innenhof hin. Dessen gärtnerische Gestaltung prägt so wesentlich die Atmosphäre im Innern. Der Empfangstresen hat die Arbeitsplätze der Service-Mitarbeiter im Rücken und ragt als erste Anlaufstelle weithin sichtbar in die Fläche hinein. Von hier aus können alle Bereiche im Erdgeschoss eingesehen werden. Der vordere Teil zum Paradeplatz hin lässt sich als SB-Bereich vollständig abtrennen.
Über der Eventfläche erhebt sich das Atrium bis hin zur Vorstandsetage im 5. Ober- sowie dem flexibel bespielbaren Konferenzbereich im Staffelgeschoss. Eine interne Treppe stellt die Verbindung zu den Flächen für die Berater her, die im ersten und zweiten Obergeschoss als Terrassen innerhalb des Atriums angeordnet sind und bei Events als Galerie bzw. kleine Tribüne genutzt werden können.
Offenheit Solidität Ortsbezug
Die Fassade wird strukturiert durch vorgehängte Betonfertigteile („Architekturbeton“), welche das konstruktive Raster abbilden und durch Zuschläge aus Naturstein veredelt werden. Der hellgrau-beige Farbton fügt sich in das Stadtbild ein. Aber auch in seiner Gliederung stellt die Fassade Bezüge zu den Nachbargebäuden her. Dies betrifft sowohl das C&A-Gebäude als auch insbesondere die denkmalgeschützte Fassade der Postbank. Die Elemente der Fassade sind in der Tiefe gestaffelt, zurückversetze flächige Bauteile zudem Farblich abgesetzt.
Die Fassade stellt das Selbstverständnis einer modernen Bank (Offenheit und Solidität) sichtbar nach außen hin dar. Die Analogien zu der umliegenden Bebauung zeigen die Verbundenheit mit dem Ort.
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