TASK-Halle Kassel

Realisierungswettbewerb 2. Preis 11/2016
​Auslober: Stadt Kassel
BGF: 3.895 qm

Zurückhaltung und Fenster zum Park
Die besondere Herausforderung der Bauaufgabe besteht in der einerseits höchst sensiblen andererseits aber auch sehr reizvollen Nachbarschaft zum Gartendenkmal Karlsaue.
Der Neubau soll sich daher einerseits möglichst zurückhaltend in Richtung Park verhalten. Die wichtigen Sichtachsen sowie auch die Atmosphäre im Park sollen durch das Gebäude möglichst wenig beeinträchtigt werden werden. Eine Höhenstaffelung des Baukörpers bewirkt in Verbindung mit einer horizontalen Gliederung und einer dunklen Farbigkeit, dass sich der Neubau in die bestehende Silhouette der Karlsauhalle sowie der umgebenden Begrünung einfügt und auch trotz der leicht erhöhten Stellung vom Park aus kaum wahrzunehmen ist.

Andererseits stellt der Neubau aber auch Bezüge zur Karlsaue her, indem sich die Halle über die gesamte Länge zum Park hin öffnet („Fenster zum Park“). Der Park bestimmt so wesentlich die Atmosphäre im Innern der Halle. Ein Vordach gliedert dabei den Baukörper und verschattet die Verglasung am Tage. Die Glasscheiben erscheinen so dunkel und störende Reflexionen in den Park hinein werden verhindert. Am Abend kann das Fenster zum Park mittels eines dichtschließenden Sonnen- bzw. Blendschutz vollständig abgedunkelt werden, so dass der Park am Abend durch das Licht in der Halle ebenfalls nicht gestört wird.



Funktion und Material
Die Grundrisse sind auf eine übersichtliche, aber auch räumlich attraktive Art und Weise organisiert. Die Tribüne im ersten Obergeschoss wird über eine einläufige Treppe vom zentralen Foyer aus erschlossen. Direkt dem Foyer zugeordnet sind weiterhin die Nebenräume wie Garderobe etc. sowie der (teilbare) Mehrzweckraum. Auf ein Untergeschoss kann vollständig verzichtet werden.
Die äußere Erscheinung ist geprägt von einer dunkelgrün-grauen Verkleidung aus Aluminium-Trapezblech. Das Material ist zum einen wirtschaftlich und so der Bauaufgabe angemessen, andererseits aber auch wertig und dauerhaft. Die Profilierung der Platten erzeugt ein spannungsvolles Spiel von Licht und Schatten. Großformatige fassadenbündige Öffnungen gliedern zudem den plastischen Baukörper.
Der Entwurf liefert alle Grundlagen für ein zeitgemässes Energiekonzept wie eine kompakte Bauweise, einen hohen Dämmstandard, einen wirksamen Sonnenschutz sowie Tageslicht in allen Bereichen - beispielsweise auch in den Umkleiden (Lichtkuppeln). Die Verglasung im Erdgeschoss bietet zudem die Möglichkeit in Verbindung mit den RWA-Öffnungen im Dach die Sporthalle über Nacht abzukühlen (Freie Nachlüftung).

Insgesamt entsteht ein Gebäude was einerseits aus der besonderen Lage direkt am Park heraus entwickelt ist, andererseits aber auch ein zeitgenössiches und eigenständiges Erscheinungsbild erhält.


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