Wohn- und Geschäftshaus Albertsplatz 4

Plangutachten /Mehrfachbeauftragung 1. Rang 02/2011
Realisierung (LPH 2-5)
Bauherr: Wohnbau Stadt Coburg GmbH
BGF: 653 qm

Offenheit und Transparenz
Beim Umbau des Verwaltungsgebäudes in der Gerberstrasse 29 sollen die vorhandenen Flächen effektiver genutzt werden. Andererseits soll vor allem aber auch ein räumlich attraktiveres Umfeld für die Besucher und Mitarbeiter geschaffen werden. Dies betrifft insbesondere das Erdgeschoss mit den öffentlich wirksamen Bereichen, welches sich nach dem Umbau zur Gerberstrasse hin offen und transparent präsentieren soll. Darüber hinaus öffnen sich die Räume großzügig zum Innenhof hin. Zu diesem Zweck wird der Anbau nach Süden abgebrochen und somit der Anteil der belichteten Fläche im Erdgeschoss sowie die Fassadenfläche zum Innenhof hin deutlich vergrößert. In Verbindung mit transparenten Bürotrennwänden entsteht eine offene und helle Arbeitsatmosphäre. Zudem wird der Innenhof zu großen Teilen auf das Erdgeschossniveau angehoben, was die Aufenthaltsqualität sowie den räumlichen Effekt des transparenten Geschosses zwischen Straße und Innenhof/Garten steigert und nebenbei die Archivflächen im UG deutlich vergrößert. Das Dachgeschoss wird für Büros sowie die Bibliothek ausgebaut und mit aufgesetzten Gauben nutzbar gemacht.

Flexibilität und Kommunikation
Die Durchfahrt zum Hof hingegen wird ihrer Bedeutung entsprechend verkleinert und soll nur noch den amtseigenen Fahrrädern dienen. Hier wird auch der große Besprechungsraum angeordnet - dreiseitig verglast mit Blick zu Strasse, Durchfahrt und Hof. Gemeinsam mit der Fläche für den BauServiceSaarbrücken bildet der Besprechungsraum eine multifunktionale Einheit. Durch mobile Trennwände ist es möglich die Flächen auch für Ausstellungen oder Veranstaltungen am Abend zu nutzen. Auf einfache Art und Weise kann dabei auch das Empfangsmöbel für die Info zusammengeschoben werden, um die Foyerfläche zu vergrößern.

Der Treppenaufgang ist großzügig und räumlich attraktiv an der Fassade gelegen. Die Aufteilung der Bürogeschosse richtet sich nach der vorgegebenen Tragstruktur, kann aber den Anforderungen der Nutzer entsprechend flexibel erfolgen.

Auch hier sollen transparente Trennwandelemente zur Anwendung kommen, so dass keine dunkle Flurzone entsteht. Im Sinne eine Kombibüros werden die breiten Flure auch für Drucker, Kaffeestation etc. genutzt und dienen somit auch als Ort der Begegnung und Kommunikation.

Materialität
Auch nach außen hin stellt sich das Gebäude, durch einen zeitgemäßen architektonischen Ausdruck, seiner Nutzung und Bedeutung angemessen dar. Die Fassade nach Norden zur Gerberstrasse erhält neben der vollflächigen Verglasung im Erdgeschoss auch in den Obergeschossen großzügige Öffnungen. Nahezu bodengleiche festverglaste Flächen verspringen gegeneinander und zeigen so auf plastische Art und Weise die neue Wandstärke nach Auftrag der zusätzlichen Wärmedämmung. Gelüftet wird einfach über eine Lüftungsklappe im Rahmen.

Die Südfassade weist neben der zusätzlichen Wärmedämmung einen moderaten Fensterflächenanteil sowie einen aussenliegenden Sonnenschutz auf. Hier erhält auch die Erdgeschossverglasung einen wirksamen Sonnenschutz in Form eines feststehenden Elements (Brise Soleil). Die geschlossenen Flächen beider Fassaden werden mit einem mineralischen Putz versehen.

Die Materialität der Innenräume soll die helle freundliche Atmosphäre unterstützen. Neben den transparenten Bürotrennwänden kommen glatte weiß lackierte Möbel (z.B. Infotheke) zum Einsatz. Die vorhandenen Stahlbetonstützen werden einfach gestrichen - ebenfalls in weiss. Die Decken werden abgehängt und mit Einbauleuchten für Bildschirmarbeitsplätze sowie mit einem Akustikdeckensystem versehen.


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