Realisierung (LPH 1-9) 2011-2012
Bauherr: privat
BGF: 611 qm
Auszeichnungen:
best architects 16 in Gold
Fritz-Höger-Preis 2014 Winner Silver
Deutscher Ziegelpreis 2017 Anerkennung
Ausblick
Das Gebäude liegt in privilegierter Lage in Frankfurt-Sachsenhausen, etwas oberhalb der Innenstadt. Talseitig eröffnet sich vom Obergeschoss aus ein spektakulärer Blick über die Silhouette der Frankfurter Skyline. Um diesen Ausblick herum ist das gesamte Gebäude entwickelt.
Aus diesem Grund sind entgegen der üblichen Aufteilung in Einfamilienhäusern die Schlafräume im Erdgeschoss, die eigentlichen Wohnräume aber im Obergeschoss angeordnet. Erschlossen wird dieses über eine großzügige einläufige Treppe, welche darüber hinaus das Erdgeschoss in den repräsentativen Eingangsbereich und den verdeckt liegenden Bereich für die Individualräume zoniert. Der spektakulärste Ausblick ergibt sich vom großen Esstisch der Familie, dem eigentlichen Höhepunkt des Hauses.
Voraussetzung für eine dauerhafte Nutzung des Gebäudes auch im Alter ist die Anordnung eines Aufzugs, welcher an zentraler Stelle im Gebäude vorgerichtet ist. Eine Einliegerwohnung im Souterrain ermöglicht zudem unterschiedliche Nutzungsvarianten in allen Lebensphasen.
Die Familie besitzt einige wenige ausgewählte Kunstwerke. Die repräsentativen Erschließungsflächen bieten hierfür einen angemessenen Rahmen.
Baukörper
Das Grundstück ist bergseitig von Süden her erschlossen. Zur Straße hin fügt sich der Neubau durch einen eingeschossigen Gebäudeteil gut in die vorhandene Bebauung ein und besetzt die vorgegebene Baulinie. Die Vorzone ist gärtnerisch gestaltet. Darüber hinaus werden aber noch weitere Außenräume mit unterschiedlichen Qualitäten in den Baukörper integriert: die großzügige Terrasse und ein kleiner Patio zur Belichtung des Eingangsbereichs im Erdgeschoss sowie der Frühstückshof im OG, der Küche zugeordnet nach Osten. Auf diese Art und Weise entsteht ein plastischer Baukörper, welcher auf die vorhandene Topografie reagiert und das Grundstück optimal ausnutzt, ohne die Nachbarschaft zu beeinträchtigen.
Materialität
Die plastische Erscheinung des Gebäudes wird durch die einheitliche Ausbildung aller Fassaden als Klinkermauerwerk unterstützt. Verwendet werden hellgrau-beige Steine mit gedämpfter, handgestrichener Oberfläche in dänischem Normalformat. Großformatige Öffnungen akzentuieren den Baukörper und sind als Stahlfenster ausgeführt. Im Bereich von Nebenräumen wird das Klinkermauerwerk als perforierte, diaphane Wand über die Fenster hinweggeführt. Die Wände und Decken im Inneren sind weiß verputzt und ergeben mit den weiß beschichteten Einbaumöbeln und den hellen Naturstein- und Terrazzoböden ein helles lichtes Raumgefüge. Ein Oberlicht im OG ergänzt die differenzierte Lichtführung. Einige ausgewählte Innenwände sind in Sichtbeton ausgeführt.
Sämtliche verwendeten Materialien zeichnen sich durch ihre Wertigkeit und Langlebigkeit aus wie auch der Entwurf selbst nicht kurzlebigen Trends unterliegt, sondern sich einer zeitgemässen, aber dauerhaften Architektursprache verpflichtet fühlt.
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